Viele der Boulderprobleme in Fontainebleau sind sehr kraftvoll und gleichzeitig sehr subtil. Die Griffe sind häufig Aufleger , es gibt nicht viele Kanten und Leisten. Es kommt sehr darauf an, wie man die Griffe hält. Du musst deinen Körper in die richtige Position bringen, also es geht gar nicht so darum, wo die Griffe sind oder was du mit denen tun musst, es geht mehr darum, wo du deinen Körper platzierst und an welchem Ende du den Griff hältst, damit alles zusammenspielt und wenn du diese Subtilität und die Kraft im gleichen Moment hast, dann ist es sehr speziell. Jerry Moffat

Ausrüstung

Notwendige Ausrüstung:

  • Kletterschuhe
  • Fussmatte
  • Tuch

Wahlweise Ausrüstung:

  • Magnesium
  • Bouldermatte

Wie Sie das Beste aus Ihrer Ausrüstung und dem Fels machen

1. Überprüfen Sie das Wetter

 Die Felsen in Fontainebleau bestehen aus empfindlichen Sandstein. Ihre Beschaffenheit gleicht einem Ei mit einer harten Schale und einem weichen Kern. Sandstein ist wie ein Schwamm im Regen, er absorbiert viel Wasser. Das heisst der Sandstein muss trocknen können, bevor an ihm geklettert wird.

 Das Klettern an feuchten Blöcken kann dazu führen, dass sie geradezu explodieren. Warum dies passiert? Wasser kann nicht komprimiert werden, wenn also Druck auf einen mit Wasser gesättigten Griff oder Tritt gegeben wird, kann das Wasser nirgendwo hin und hebelt den Griff oder Tritt in Form einer kleinen Explosion ab.

 Überprüfen Sie wie das Wetter vor Ihrer Ankunft war. Vergewissern Sie sich, dass die Blöcke genügend Zeit und Wind hatten, um zu trocknen, bevor Sie klettern.

 Versuchen Sie nie die Griffe mit einer Flamme oder einer anderen Wärmequelle zu trocknen, das zerstört den empfindlichen Sandstein. Seien Sie geduldig und warten Sie auf bessere Bedingungen.

2. Vorbereitung

 Bürsten Sie die Griffe vorsichtig mit einer weichen Bürste aus Naturborsten (bitte keine Metall- oder Plastikbürsten) um das Magnesium wegzuputzen.

 Benützen Sie ein Tuch um Staub und anderes von den Griffen zu entfernen, auch damit dies später nicht an Ihren Schuhen klebt.

 Schmieren Sie kein Magnesium direkt auf die Griffe oder Tritte. Sauberer Sandstein hat viel mehr Reibung.

 Setzen Sie sich damit auseinander, wo Sie möglicherweise landen, wenn Sie fallen und platzieren Sie die Bouldermatten entsprechend. Vermeiden Sie überlappende Matten. Wenn mehrere Matten benutzt werden, decken Sie die Spalte zwischen den Matten ab, um eine Landung des Kletterers zwischen den Matten zu vermeiden.

 Um das Risiko einer Verletzung bei einem Fall zu minimieren vergewissern Sie sich wo es verdeckte Baumwurzeln oder Steine hat. Gebrochene Fussgelenke sind eine leider sehr häufige Verletzung in Fontainebleau.

3. Reinigen Sie Ihren Startplatz

 Wenn Sie von einer Bouldermatte starten, reinigen Sie diese von allem Staub und Dreck. Es ist leider sehr häufig Personen zu sehen, die zwar ihre Schuhe reinigen, aber danach auf ihre sandige Matte treten und nicht realisieren, dass sie die Schuhreinigung erneut durchführen müssten.

 Benutzen Sie ihre Fussmatte und Ihr Tuch als sauberen Startpunkt.

 Reinigen Sie Ihre Bouldermatte vor jedem neuen Versuch, es kann sein, dass sich in der Zwischenzeit schon wieder Sand und Dreck angesammelt hat.

4. Reinigen Sie Ihre Schuhe

 Die Hauptursache für die zunehmende Politur der Boulderprobleme in Fontainebleau sind die ungeputzten Schuhe:

 Helft uns gegen die zunehmende Verschlechterung der Griffe anzukämpfen und reinigt die Kletterschuhe vor dem Klettern sorgfältig auf einer Fussmatte! Jo Montchaussé, ‚Fontainebeau Climbs‘.

 Eine ideale Fussmatte ist aus Kokosnusshaaren und nicht einfach ein „normaler“ Teppich oder die Bouldermatte. Die Kokosnusshaare können die Sandkörner und den Staub viel besser und effektiver entfernen, als das ein normaler Teppich oder ein Stück Kunststoff kann. Bei einem normalen Teppich sind die Schuhe auch nach der Reinigung noch dreckig.

 Die wiederholten Begehungen der Boulderprobleme mit dreckigen Schuhen wirken sich wie Schmirgelpapier auf dem Fels aus und führen zu irreversiblen Schäden an den Boulderproblemen.

 Halten Sie Ihre Kletterschuhe völlig sauber, das minimiert die Schäden und führt zu einem deutlich besseren Halt auf den Tritten.

 Am besten säubern Sie die Sohlen Ihrer Kletterschuhe mit ein bisschen Spucke, bis sie quietschen, das hilft der Sohlenhaftung am Fels viel mehr, als alles andere. Die Sohlen der Kletterschuhe sollten schwarz sein, nicht grau.

5. Magnesium

 Der beste Halt an den Griffen ergibt sich aus trockener Haut und sauberem Fels.

 Benutzen Sie Ihr Magnesium zurückhaltend und nur um Ihre Hände zu trocknen. Zuviel Magnesium auf den Händen hilft überhaupt nicht für eine bessere Reibung, im Gegenteil! Es bleibt nur am Fels hängen.

 Benutzen Sie nie Magnesium für die Schuhsohlen. Es bringt überhaupt nichts.

 Falls Sie einen Magnesiumbeutel umgehängt haben, schliessen Sie diesen sorgfältig bevor Sie runterklettern oder runterspringen, um eine Verunreinigung des gesamten Blocks zu vermeiden.

6. Das Spotten

 Jede kletternde Person ist für ihre eigene Sicherheit verantwortlich. Versuchen Sie eine einigermassen flache Fallzone zu bilden, um Verletzungen vorzubeugen. Überlegen Sie sich, wo Sie hinfallen würden, falls Sie stürzen. Versuchen Sie auf Ihren Füssen zu landen, um die Energie des Falls abzufedern.

 Die Aufgabe des Spotters ist nicht die kletternde Person aufzufangen, sondern deren Fall zu dämpfen und sie Richtung Bouldermatte zu leiten.

 Halten Sie Ihre Hände so nahe als möglich am Körper der kletternden Person und möglichst im Zentrum der Schwerkraft. Das reduziert die durch den Fall generierte Energie.

 Ihre Arme und Beine sollten bereit sein, einen Schlag aufzufangen. Halten Sie Ihre Finger und Daumen zusammen, um Verletzungen vorzubeugen.

 Verfolgen Sie die Bewegungen der kletternden Person vorausschauend und erwarten Sie das Unerwartete!

7. Hinterlassen Sie keine Spuren

 Bürsten und reinigen Sie vorsichtig sämtliche Magnesiumspuren und Tickmarks vom Fels, die Sie hinterlassen haben.

 Hinterlassen Sie keinerlei Müll wie Tape-Reste, Bananenschalen, Pflaster, Lebensmittelverpackungen oder Teppichreste etc.

 Sollten Sie Müll von anderen Personen antreffen, geben Sie sich einen Ruck und nehmen Sie diesen mit nach Hause, um ihn ordentlich zu entsorgen. Sie werden sich wohler fühlen danach. 

 Gehen Sie auf das WC, bevor Sie in den Wald kommen. Sollte es sich nicht vermeiden lassen, erledigen Sie Ihr Geschäft diskret und möglichst weit weg von Boulderproblemen und häufig besuchten Gebieten. Bedecken Sie Ihre Ausscheidungen mit Sand, Blättern oder Zweigen.

 Benutztes Klopapier sollte in Plastiksäcken heimgenommen und dort mit dem Hauskehricht entsorgt werden.

 Hinterlassen Sie die Felsen so, wie Sie sie gerne antreffen würden!

Im Falle eines Unfalls

 Feuerwehr: Rufnummer 18.

Erklären Sie so genau wie möglich, um welche Verletzungen es geht und wo Sie sich befinden (Name des Klettergebiets, nächster Wanderweg, Waldnummer (kleine schwarze Zeichen an den Bäumen) oder GPS Koordinaten).

 SAMU (Medizinische Notfälle): Rufnummer 15

 Notfallanrufe von Mobiletelefonen: Rufnummer 112

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